Archiv des Autors: Uwe Lehnen

Herbstliche Whiskywanderung rund um die Kalmit (16.09.2017)

Huch, was für ein Wet­ter. Seinen eige­nen Hund würde man jet­zt gewiss nicht nach draußen jagen. Als wir kurz nach 14 Uhr in Böhl ins Auto steigen ging ger­ade die Welt unter. Es reg­nete sprich­wörtlich Katzen und Hunde. Knapp eine halbe Stunde später waren wir am Ziel. An der Kalmit angekom­men — dem Dach des Pfälz­er Waldes (673 m) — hat­ten sich die ersten Mit­wan­der­er schon ver­sam­melt und der Platzre­gen war in einen leicht­en Lan­dregen überge­gan­gen. So düster das Wet­ter noch war, umso her­zlich­er war die Begrüßung untere­inan­der, die Gläs­er wur­den aus­gepackt und ein erster See­len­wärmer wurde eingeschenkt. Für die richtige Verdün­nung sorgte der san­ft pras­sel­nde Regen.

Natür­lich verdün­nter Whisky

Und wie das in Schot­t­land so ist, so war das dies­mal auch bei uns: „Wenn dir das Wet­ter nicht gefällt, so warte halt ein wenig“. Kurz nach drei hat­ten sich alle der rund 25 Teil­nehmer einge­fun­den und die Wan­derung begann. Bis zur ersten Rast an der Hüt­ten­berg-Hütte nieselte es noch leicht. Zur Stärkung wurde der erste Wan­der­dram aus­geschenkt und genossen: Der Tullibar­dine „The Mur­ray“, aus der Mar­quess Col­lec­tion. Eine Chateauneuf-du-Pape Rei­fung und die aktuelle Clubflasche von Whisky.de.

Erster Wan­der­dram

Ein­fach himm­lisch, sog­ar das Wet­ter klarte auf und der näch­ste Wan­der­ab­schnitt wurde in Angriff genom­men. Und der hat­te es teil­weise ganz schön in sich. Über Stock und Stein wurde so manch­er Höhen­meter bezwun­gen. High­light war das let­zte Stei­gungsstück kurz vor dem zweit­en Rast­punkt. Der Kinder­wa­gen der jüng­sten Teil­nehmer wurde kurz­er­hand von vier kräfti­gen Gen­tle­men ange­hoben und nach oben getragen.

Vier tatkräftige Gentleman

Nach ein­er gebühren­den Ver­schnauf­pause wurde zur Feier des Auf­stieges der näch­ste Wan­der­dram aus­geteilt: Ein 2009-er Bun­na­hab­hain in Faßstärke von Gor­don & Mac Phail.

Ver­di­ente Stärkung

Nun ging es nur noch ein paar san­fte Kur­ven hin­auf zur Kalmit, Start und End­punkt unser­er Wan­derung. Gegen 18 Uhr war das Ziel erre­icht. Das Team der Kalmit hat­te extra für uns die Hütte länger geöffnet und ver­wöh­nte uns mit den bekan­nten Pfälz­er Leckereien.

Pfälz­er Leckereien

Der Abschluß des Abends bildete der 21 jährige Aber­feldy aus dem gle­ich­nami­gen Örtchen der Region Perthshire. Die Bren­nereige­bäude sind in der schot­tis­chen Denkmalliste aufgenom­men, ein Besuch ist unbe­d­ingt sehenswert.

Gold­en­er Sonnenschein

Was für ein Tag, ein­fach wun­der­bar. Zusam­men mit den Whiskyfre­un­den in guter Gesellschaft.  Es ist immer wieder schön, da nimmt man gerne die Kapri­olen des Wet­ter auf sich.

Großes Lob an die Organ­isatoren, die stets still und uner­müdlich im Hin­ter­grund wirken. Wir freuen uns schon auf das näch­ste Event im Novem­ber. Bis dahin alles Gute und allen voran „Gesund­heit gut“ – slainte mhath.

Gesund­heit gut — slainte mhath

 

 

 

Böhler Kerwe 2017

Tra­di­tionell am let­zten August­woch­enende wird in Böhl Ker­we gefeiert. Mit dabei auch wieder die Whisky Fre­unde Pfalz e.V., die dieser Ver­anstal­tung an ihrem Grün­dung­sort Böhl nicht fern­bleiben kön­nen und wollen.

Bei strahlen­dem Son­nen­schein nahm die Fuß­gruppe des Vere­ines am Sam­stag am Ker­weumzug teil, begleit­et von der K‑Town Pipe Band mit fünf Dudel­sack­spiel­er und einem Trommler.

Die K‑Town Pipe Band auf dem Kerweumzug

Zum Auf­takt der Standeröff­nung am Sam­sta­gnach­mit­tag heizten die K‑Town Pipe Band am Auss­chank der Whisky Fre­unde dem Pub­likum so richtig ein.

Von Sam­stag bis Dien­stag herrschte am Stand der Whisky Fre­unde Hochbe­trieb. Aus­geschenkt wurde das beson­ders leckere Bier der Kloster­brauerei Mach­ern aus Bernkas­tel-Kues. Der Hunger kon­nte wieder mit den leck­eren Würsten aus Hochlandrind der Fam­i­lie Strubel kuli­nar­isch bekämpft werden.

Der gut besuchte Auss­chank der Whisky Fre­unde Pfalz

Tra­di­tionell inzwis­chen auch der Cock­tailauss­chank, natür­lich mit Cock­tails auf Whisky-Basis. Beson­ders her­vorzuheben dieses Jahr war der Ard­beg Moji­to, dessen Rezep­tur Anfang des Jahres beim Ard­beg-Club-Tast­ing (exk­lu­siv für unsere Vere­ins­mit­glieder) den Weg in unsere Cock­tail­samm­lung fand.

Reiche Auswahl durch die ganze Band­bre­ite des Whisky

Großer Andrang herrschte beim Whiskyauss­chank. Vom Ein­steiger­whisky bis zur streng lim­i­tierten Einzelfaßabfül­lung renom­miert­er unab­hängiger Abfüller wurde die ganze Band­bre­ite an Whisky aufge­fahren. Fachkundig wur­den die Besuch­er über die Des­til­le­rien informiert und durch die große Vielfalt des Whiskys gelotst. Bis tief in die Nacht hinein wurde geschnup­pert, pro­biert und gefach­sim­pelt. Ja, da hat sich im lauschi­gen Böhl still und heim­lich ein kleines, aber feines Whiskyevent entwickelt.

Bis tief in die Nacht hinein …

Die Ver­anstal­tung war run­dum gelun­gen. Möglich wurde dies durch die vie­len helfend­en Hände im Hin­ter­grund. Ein ganz großes Dankeschön an all die engagierten Helfer, ohne die dies nicht mach­bar gewe­sen ist. Wir trinken auf euer Wohl und eure Gesund­heit – slàinte mhath.

 

Ardbeg Club Tasting (29.03.17)

Wie sollen wir begin­nen? Wie diesen Abend in Worte fassen? Machen wir es kurz:

WOW, was für ein Abend! WOW, was für eine geile Veranstaltung.

Doch zuerst ein paar Zeilen zur Vorgeschichte. Da gibt es in der schö­nen Pfalz ein kleines Dorf, ver­steckt zwis­chen Spey­er, Worms und Haßloch. In diesem Dorf haben ein paar Enthu­si­as­ten vor vier Jahren einen Whisky Vere­in gegrün­det und pfle­gen Ihr Hob­by und Ihre Pas­sion mit viel Liebe und Leidenschaft.

Ende let­zten Jahres ent­deck­te unser Mit­glied Hardy Fre­und das die Des­til­lerie Ard­beg über das Ard­beg Com­mitte ein Club­tast­ing aus­geschrieben hat. Alle Vere­ine und Clubs in Deutsch­land kon­nten sich bewer­ben und der Jury stellen. Der Ver­fass­er dieser Zeilen griff beherzt zur Fed­er und ver­fasste ein ganz­seit­iges Lobeslied auf den Vere­in, seine zahlre­ichen Aktiv­itäten und vor allem auf die Mit­glieder. Dann begann die bange Zeit des Wartens. Im Herb­st kam dann die unglaubliche Nachricht. Unsere Bewer­bung hat­te die Jury überzeu­gen kön­nen, wir kamen in den Genuß eines Ard­beg Club Tastings.

Die Nachricht schlug ein wie eine Bomben, die 70 Plätze für das Tast­ing waren inner­halb kürzester Zeit aus­ge­bucht. Soviel zur Ein­leitung, nun aber zum Ard­beg Club Tasting.

Als Begrüßung und Appeti­tan­reger wurde ein Ard­beg Moji­to gere­icht (Cock­tail mit Ard­ber TEN, Limet­ten­saft, Bar Sirup und Creme de Cacao White). Hmmm, unglaublich lecker.

Der Begrüßungscock­tail, Ard­beg Mojito

Natür­lich braucht ein Tast­ing auch eine Grund­lage. Was gibt es da besseres als ein Pfälz­er Büf­fet? Guin­ness und Kilken­ny run­de­ten das kuli­nar­ische Ange­bot ab.

Musikalisch wurde der Abend von unserem Mit­glied Rein­hard Eisinger gestal­tet. Er spielt bere­its seit Jahren Dudel­sack und hat einige Kost­proben seines Kön­nens zum Besten gegeben.

Als Ref­er­ent durften wir den leg­endären Thomas Zilm begrüßen, Marken­botschafter (Brand Ambas­sador) von Ard­beg, Glen­morang­ie und Moet Hen­nessey. Wer Thomas Zilm nicht erlebt hat, der hat wahrlich was ver­passt. Er ist eine Stim­mungskanone, ein wun­der­bar­er Unter­hal­ter, der einem das Wis­senswerte rund um Ard­beg und Whisky auf ein­drucksvolle Weise ver­mit­telt. Er hat einen wun­der­baren Humor, so viel wie bei diesem Tast­ing haben wir sel­ten gelacht.

Thomas Zilm (Mitte), mit Dieter Keck (rechts) und Andreas Ames (links)

Anleitung zur Verkos­tung: Wir nehmen unser Glas, hal­ten es vor die Brust, wedeln damit leicht hin und her und schnup­pern an den ersten Duft­spuren die aus dem Glas her­auf­steigen. Dann nehmen wir den ersten Schluck, hal­ten ihn 10 Sekun­den im Mund und erkun­den danach den Abgang beim tiefen Ein- und Ausatmen.

Als erste Probe wurde der Ard­beg TEN verkostet. Gle­ich vor­weg: Süße ist das sen­sorische Herz der Ardbeg’s, so auch beim TEN. In der Nase dominieren Cit­rus, Vanille und kom­plexe Frucht­noten mit ein­er aus­ge­wo­ge­nen Kom­bi­na­tion von Rauch und Torf.

Der Per­petu­um wurde 2015 zum 200 jähri­gen Jubiläum von Ard­beg kreiert und repräsen­tiert den Still von Ard­beg aus den 70er Jahren. Für die meis­ten von uns unge­wohnt hat der Per­petu­um deut­lich weniger Rauch, dafür aber viel mehr Frucht. Beson­ders gelbe Fruchtaromen wer­den wahrgenom­men, der Per­petu­um ist feingliedrig und diffizil.

Der Uigeadail (Dark and Mys­te­ri­ous) ist benan­nt nach der Quelle aus der Ard­beg sein Wass­er bezieht. Gereift in Ex-Bour­bon (90%) und Sher­ry (10%) Fässern mit 54 ppm Torf (wie der Ard­beg TEN). Neben der Rauch­note und der typ­is­chen Ard­beg-Süße erken­nt die Nase eine unauf­dringliche Sher­ry Note.

Dark Cove 2016, gereift in Dark Sher­ry und Bour­bon Fässern. In der Nase erkennbar: erdig, würzig, Eiche. Vom Geschmack erin­nert er stark an ein­er der grundle­gen­den Sin­nesqual­itäten der gus­ta­torischen Wahrnehmung: uma­mi. Daneben Trauben, Dat­teln, Ing­w­er. Schmeckt stark und wuchtig.

Cor­ryvreck­en, benan­nt nach einem der größten natür­lichen Meer­esstrudel zwis­chen Jura und der Insel Scar­ba. Der Strudel ist benan­nt nach den skan­di­navis­che Prinzen Vreck­an der in diesem Strudel — bei ein­er Liebeswer­bung — starb.

Gelagert, wie nor­maler­weise bei Ard­beg üblich nur in Ex-Bour­bon-Fässern (Aus­nahme siehe oben). Hier jedoch sind 10% der Fäss­er aus Lim­ou­sin-Eiche (Region in Frankre­ich). Die Lim­ou­sine­iche enthält 40-mal mehr Gerb­stoffe wie die Bour­bon­fäss­er, das macht sich geschmack­lich bemerk­bar. Die Geschmack­sempfind­un­gen auf der Zunge schwin­gen hin und her und nehmen einen – wie der Meer­esstrudel – in seinen Bann.

Im Nu ver­flo­gen die Stun­den, mögen wir uns lange an diesen wun­der­baren Abend erinnern.

 

Vierte Mitgliederversammlung vom 4. März 2017

Start der vierten Mitgliederversammlung

Im protes­tantis­chen Gemein­de­haus in Böhl wurde es wieder voll. Die „Whisky Fre­unde Pfalz e.V.“ luden zur vierten Mit­gliederver­samm­lung ein und viele, viele Mit­glieder kamen. Der erste Vor­sitzende Dieter Keck führte sou­verän durch die Tage­sor­d­nung und kon­nte stolz ein weit­eres Wach­s­tum der Mit­gliederzahlen verkün­den. Der Vere­in zählt nun 95 Mit­glieder und hat sich damit zu einem der mit­glieder­stärk­sten einge­tra­gen Whiskyvere­ine deutsch­landweit gemausert.

Die Ver­anstal­tun­gen des let­zten Jahres wur­den in Erin­nerung gerufen. Von den ins­ge­samt 13 Ver­anstal­tun­gen war eines der High­lights sicher­lich die Vere­ins­bus­reise nach Edinburgh.

Der erste Vor­sitzende Dieter Keck führt sou­verän durch die Tagesordnungspunkte

Finanziell ste­ht der Vere­in aus solid­er Basis und hat – Dank der vie­len frei­willi­gen Helfer – in den let­zten Jahren immer wieder einen kleinen Über­schuß erwirtschaften kön­nen. Die Kassen­prüfer bescheinigten eine tadel­lose Buch­führung und die Vor­stand­schaft wurde für das ver­gan­gene Vere­in­s­jahr ent­lastet. Tur­nus­gemäß standen dieses Jahr die Kassen­prüfer wieder zur Wahl, bei­de wur­den ein­stim­mig wiedergewählt.

Auch in diesem Jahr bietet der Vere­in wieder eine Vielzahl an Aktiv­itäten an. Einige Ver­anstal­tun­gen sind exk­lu­siv für die Vere­ins­mit­glieder, jedoch einige Ver­anstal­tun­gen sind offen für Gäste und Fre­unde des Vere­ines (mehr dazu auf der Vere­in­shome­page www.whiskyfreundepfalz.de).

Bern­hard Langknecht (Beisitzer und Mit­glied des Reiseauss­chuss­es) stellt den kom­menden Aus­flug zur Des­til­lerie FINCH vor

Als beson­deres High­light kon­nte am Abend der Mit­gliederver­samm­lung die zweite Vere­ins­abfül­lung präsen­tiert wer­den. Exk­lu­siv für die Mit­glieder des Vere­ines wurde ein acht-jähriger Sin­gle Malt mit dem klangvollen Namen „Sound of Islay“ abge­füllt. Die Abfül­lung reifte in einem Bour­bon Cask, mit anschließen­der Nachrei­fung in einen PX-Sher­ry Faß. Die Vere­ins­abfül­lung ist streng lim­i­tiert (100 Flaschen) und natür­lich exk­lu­siv für Vereinsmitglieder.

Nach rund ein­er Stunde waren alle Tage­sor­d­nungspunk­te vorgestellt und durchge­sprochen. Die Vor­stand­schaft bedank­te sich abschließend bei allen Mit­glieder für die zahlre­iche und engagierte Unter­stützung und Hilfe.

Bei Whisky und vie­len Leck­ereien (mit­ge­bracht durch die Mit­glieder) ver­bracht­en die Mit­glieder den Rest des Abends gemütlich beisam­men und die ein oder andere Idee zu ein­er weit­eren Vere­in­sak­tiv­ität wurde geboren.

Zum Abschluß noch das gesel­lige Beisam­men­sein mit dem Wass­er des Lebens

Besuch der Whisky-Spring 2017

Bere­its zum drit­ten Mal öffnete im Schwet­zinger Schloß die Whisky-Spring ihre Pforten. Ganz selb­stver­ständlich, dass wir von den Whisky Fre­un­den Pfalz uns das nicht ent­ge­hen ließen und die Messe mit vie­len Mit­gliedern aus­giebig besuchten.

Das Schwet­zinger Schloß

Was ich per­sön­lich schön an dieser Messe finde, ist die wun­der­bare Mis­chung von lokalen Whiskygeschäften, Whiskypro­duzen­ten und den unab­hängi­gen Abfüllern. Über­all kon­nte mach nach Herzens Lust ein kleines Schwätzchen hal­ten, fach­sim­pel und neues erfahren.

Was gibt es denn da ?

Immer fre­undlich und hilfsbereit

Auch für stim­mungsvolle Unter­hal­tung wurde stil­lecht gesorgt.

Stil­volle musikalis­che Untermalung

So manch span­nende Geschichte wurde erzählt, die beste Geschichte ist aber die von den drei Laphoaig-Schwest­ern. Da lagen in einem Lager­haus  drei Fäßer Seite an Seite, reiften zusam­men 18 Jahre lang durch dick und dünn und am Ende der Zeit wur­den sie getren­nt. Doch in Schwet­zin­gen gab es ein Wieder­se­hen in drei ver­schiede­nen Abfüllungen.

Die drei Schwest­ern von Laphroaig

Kein Wun­der das alle nach Schwet­zin­gen auf die Whisky-Spring wollen. Eins ist sich­er, näch­stes Jahr kom­men wir alle wieder.

Alle wollen rein, in den Tem­pel der Genüsse.