Whisykwanderung vom 27.02.2022

Es war wieder so weit, die Sonne lock­te pünk­tlich zur ersten Whisky­wan­derung des Jahres. Rund 50 Mit­glieder und Gäste des Vere­ins fan­den sich bei traumhaftem Wet­ter im Duden­hofen­er Wald zusam­men. Nach ein­er kleinen Stärkung aus den „open Bot­tles“ wur­den die Ruck­säcke geschul­tert und los ging es.

Geleit­et von unserem ersten Vor­sitzen­den Dieter absolvierten wir einen ca. 6 km lan­gen Rund­kurs durch den Duden­hofen­er Wald. Gelände und Tem­po war angenehm gestal­tet und bot reich­lich Gele­gen­heit für zahlre­iche Gespräche und Fachsimpelleien.

Und ein paar Whiskys auf der Tour gab es natür­lich auch, der Name Whisky-Wan­derung war ja schließlich Pro­gramm. Gle­ich zu Anfang gab es zwei Beson­der­heit­en, die man so schnell nicht in die Fin­ger bekommt.

Wild ging es loß mit dem rebel­lis­chen Schrei, dem Rebel Yell, Cognac Fin­ish (hat nix zu tun mit Bil­ly Idol), ein Ken­tucky Straight Bour­bon mit 45 % und Cognac Fin­ish. Früher des­til­liert in der Bern­heim Des­til­lerie von Heav­en Hill in Louisville wird seit 2018 bei den Lux Row Dis­tillers in Brad­stown pro­duziert. Die Beson­der­heit des Rebel Yell ist eine Beimis­chung von 20% Weizen in der Mais­che, die Rezep­tur geht zurück auf das Jahr 1849.

Flo­ki, Birch Fin­ish 47 %. Ein Whisky aus der Des­til­lerie Eimverk auf Island. Die Des­til­lerie wurde 2009 in Grad­abaer (ein Vorort südlich von Reyk­javik) gegrün­det. Der Birch Fin­ish wird kom­plett mit Zutat­en aus Island hergestellt. Das beson­ders robuste isländis­che Getrei­de enthält wenig Stärke, weshalb etwa 50 Prozent mehr Ger­ste ver­wen­det wer­den muss, als bei anderen Ger­sten­sorten. Diese Abfül­lung reifte zunächst für drei Jahre in amerikanis­chen Eichen­fässern und erhielt anschließend ihr Fin­ish in Fässern aus isländis­chem Birkenholz.

Über Stock und Stein ging es weit­er, von Genußs­ta­tion zu Genußs­ta­tion. Jed­er Dram musste sich ver­di­ent werden.

Ail­sa Bay, Release 1.2 Sweet Smoke (48,9% und 22 ppm), Low­lands. Die zweite Abfül­lung der Des­til­lerie, die 2007 auf dem Gelände der Gir­van-Des­til­lerie erbaut wurde. Das beson­dere an der Her­stel­lung ist die ‘Mikro-Rei­fung’. Dabei wird das Des­til­lat zunächst in 25 — 100 Liter umfassende Hud­son Baby Bour­bon­fäss­er gefüllt, bevor er für mehrere Jahre in first- und sec­ond-filled Fäßer aus amerikanis­ch­er Weiße­iche weit­er reift. Wichtig zu wis­sen: Die 22 ppm beziehen sich auf den Phe­nol­ge­halt im Des­til­lat und nicht, wie son­st üblich in der gemälzten Ger­ste. Alisa Bay ist zwar ein­er der jüng­sten Des­til­le­rien in Schot­t­land (2007), ist aber mit ihren 24 Wash­backs und 16 Stills ein Riese unter dem Des­til­lieren und eigentlich nur dafür gedacht um Whisky für Blends zu pro­duzieren (Kapaz­ität: 12. Mio. Liter).

High­land Park, Cask Strenght Release No. 1 mit 63,3%. Wer ken­nt sie nicht, die nördliche der bei­den Orkney Des­til­lieren. Die Abfül­lung wurde vom Mas­ter Whisky Mak­er Gor­don Motion kreiert, der seit rund 22 Jahren für die Edring­ton-Gruppe (Macallan, High­land Park, The Glen­rothes, The Famous Grouse) arbeitet.

Ziel­sich­er zurück zum Aus­gangspunkt geleit­ete Dieter uns auf dem Rund­kurs, der Gast­städte Ganerb, wo ein großer Teil der Wan­der­er auch zur wohlver­di­en­ten Stärkung einkehrte. An dieser Stelle ein großes Lob an das Team der Gast­stätte Ganerb. Ser­vice, Essen und Ambi­ente waren her­vor­ra­gend. Wir kom­men gerne mal wieder vorbei.

Ein wun­der­bar­er Nach­mit­tag mit einzi­gar­ti­gen Men­schen, vere­int in gemein­samer Lei­den­schaft zum Wass­er des Lebens. Lei­der nur viel zu schnell vorbei.

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