Archiv des Autors: Uwe Lehnen

Ein Streifzug durch Japans Whiskywelt mit Julia Nourney

Wieder ein­mal ist es uns gelun­gen die wun­der­bare Julia Nour­ney als unab­hängige Exper­tin für ein Tast­ing-Event zu gewin­nen. Vor rund sechs Jahren war sie mit ihrer Sen­sorikschu­lung der beson­deren Art bei uns im Vere­in und vie­len vor uns ist dieser Abend immer noch leb­haft in Erinnerung.

Für alle die sie noch nicht ken­nen. Julia Nour­ney ist eine inter­na­tion­al anerkan­nte unab­hängige Spir­i­tu­osen-Fach­frau und seit über 30 Jahren in der Branche tätig. Sie ist spezial­isiert auf Whisky, Gin, Cognac und Fass­man­age­ment, berät Bren­nereien auf der ganzen Welt und ist gefragte Juror­in bei Verkos­tun­gen und Wet­tbe­wer­ben. Ihr umfan­gre­ich­es Wis­sen ver­mit­telt sie in intel­li­gen­ter, lebens­fro­her und lei­den­schaftlich­er Art und Weise.

Dies­mal geht es abseits schot­tis­ch­er Gefilde in das Land der aufge­hen­den Sonne. Die Anfänge der Japanis­chen Whiskykul­tur haben mit Masa­ta­ka Taket­su­ru schot­tis­che Wuzeln und lange waren die ersten bei­den japanis­chen Whisky­des­til­le­rien Sun­to­ry Yamaza­ki (1923) und Yoichi (1934) in Japan dominierend. Doch in den let­zten Jahrzehn­ten hat sich in Japan sehr, sehr viel getan.

Spätestens mit dem Pauken­schlag von Michael Jack­son im Jahre 2001 als der Nikka Yoichi 10 Jahre als „Best oft he Best“ – weltbester Whisky aus­geze­ich­net wurde, war die Sonne der japanis­chen Whisky­welt nicht mehr zu übersehen.

Die japanis­che Kul­tur zeich­net sich durch Respekt, Har­monie, Per­fek­tion im Detail, Naturver­bun­den­heit und eine tiefe Ästhetik und Sinn für Schön­heit aus. Dies alles hat deut­lichen Ein­fluss auf die Entwick­lung der japanis­chen Whiskys genom­men. Beson­ders durch die Verbindung von Tra­di­tion und Mod­erne verkör­pern japanis­che Whiskys das Span­nungs­feld zwis­chen ural­ten Werten und mod­er­nen Geschmäckern.

Kommt mit uns auf eine Reise durch die japanis­che Whisky­welt und lasst euch verzaubern.

Das Tast­ing find­et am 27.09.2025 ab 19 Uhr im MGV Sänger­heim in Böhl statt.

Hier geht’s zu Anmel­dung im öffentlichen Kalen­der: http://termine.whiskyfreundepfalz.de/

Mitgliederversammlung Nr. 9 (25.03.2023)

Tur­nus­gemäß war es gegen Ende des ersten Quar­tals an der Zeit, die neunte Mit­gliederver­samm­lung der Whisky Fre­unde Pfalz e.V. wurde ein­berufen und fand in den Räum­lichkeit­en des MGV in Böhl statt.

Sage und schreibe 43 stimm­berechtigte Mit­glieder des Vere­ines fol­gten der Ein­ladung und fan­den sich ein. Nach den Bericht­en des Vor­standes (Schatzmeis­ter und erster Vor­sitzen­der) und der Kassen­prüfer wurde die Vor­stand­schaft für das zurück­liegende Jahr ent­las­ten und für die näch­sten bei­den Jahre wurde der Vor­stand, die Beisitzer und die Kassen­prüfer wiedergewählt.

Unser Vere­in ste­ht wirtschaftlich auf soli­den Füßen und durch die vielfälti­gen Aktiv­itäten gibt es ein sehr reges Vere­insleben. Für diese Jahr gibt es als High­light die Grün­dungs­feier zum 10-jährgen Vere­in­sju­biläum, die Jubiläum­sreise nach Schot­t­land, die berühmten Whisky­wan­derun­gen, ver­schiedene Tast­ings mit Tom Zemann und den Hei­del­berg High­lands, eine viertägige Flusskreuz­fahrt und eine spezielle Jubiläums­feier im Herbst.

Auch in Sachen Whiskyabfül­lun­gen ist der Vere­in rege, die diesjährige Vere­ins­abfül­lung ist schon in der Pipeline und für die näch­sten Jahre liegt so einiges Schönes in den Fässern.

Nach rund zwei Stun­den endete der offizielle Teil und es ging in den gemütlichen Teil des Abends über. Zahlre­ich Mit­glieder haben das Essens­büf­fet mit wun­der­baren Köstlichkeit­en bere­ichert und der ein oder andere Whisky durfte natür­lich auch nicht fehlen.

Helferfest 2022

Anfang Novem­ber fand wieder das jährlich Helfer­fest der Whisky Fre­unde Pfalz statt. Das Helfer­fest ist ein kleines Dankeschön an alle Helfer, die uns dieses Jahr bei den Ver­anstal­tun­gen unseres Vere­ines so tatkräftig unter­stützt haben.

Bei milden, fast schon som­mer­lichen Tem­per­a­turen trafen sich etwas mehr als ein Dutzend Whisky-Fre­unde auf dem Gelände des MGV in Böhl zu W‑W-W. –> Wurst-Weck und Wein.

Speisen und Getränken waren wun­der­bar aus­gewählt durch unseren uner­müdlichen Organ­isator Ully, der es sog­ar geschafft hat aus den let­zten Winkeln der Pfalz neuen Wein zu organ­isieren. Auch Ched­dar, ganz nach dem Vor­bild der Käserei auf Arran hat er geschafft für uns an Land zu ziehen.

Den ein oder anderen Whisky gab es natür­lich auch. Wir haben gek­lönt, geschlemmt und genossen, und das bis tief in den som­mer­lichen Nach­mit­tag hinein. Ein Tag in guter Gesellschaft, der wie im Fluge vergingt.

Herbstwanderung 2022

So, den Som­mer mit seinen vie­len heißen Tagen haben wir nun endlich hin­ter uns. Der Herb­st ist da und mit ihm milde Tem­per­a­turen. Mal Hand auf’s Hertz, der Som­mer ist die Zeit der Cock­tails, der Blends und der milden Iren. Doch jet­zt kommt wieder die Zeit der gehaltvollen Schot­ten und des Torfes.

Passend zum Herb­stan­fang fan­den sich rund 25 Whisky­begeis­terte bei unser­er Herb­st­wan­derung ein. Start- und End­punkt was das Naturfre­un­de­haus Behler Haisl. Bei bedeck­tem Him­mel führte unser Wan­der­guide Ully uns über den Rehbach zum Kel­metschwei­her, wo es zum Auf­takt einen 15 jähri­gen Tullibar­dine mit 43 % gab.

Frisch gestärkt wan­derten wir weit­er bis zur Gedenkstätte der NaturFre­unde, Orts­gruppe  Böhl für Hein­rich Braun und Kurt Keller, welche bei Kul­tur­ar­beit­en am 26.11.1951 durch eine Tret­mine zu Tode kamen. An der Gedenkstätte macht­en wir unsere zweite Rast und stärk­ten uns mit einem Auchen­toshan aus der Sig­na­to­ry-Vin­tage-Rei­he (54,4 %).

Bei trock­en­em Wet­ter ging die Tour weit­er durch den Böh­ler Wald und nach ein­er kleinen Schleife kamen wir zu ein­er weit­eren Rehbachüber­querung. Hier ver­wöh­n­ten wir uns mit einem achtjähri­gen Linkwood von der SMWS (39.238 mit 63,6%).

Bei zahlre­ichen Gesprächen und Anek­doten ging es weit­er durch den Böh­ler Wald, kurz vor Ende der Wan­derung, das Behler Haisl war schon ich Sichtweite, hiel­ten wir noch ein­mal kurz an und nah­men unseren let­zten Dram zu uns. Einen Islay­whisky der Fam­i­lie Mor­ri­son, den rauchi­gen Mac-Tal­la „Red Wine Bar­riques“ mit 53,8 %.

Nach Abschluß der Wan­derung kehrten wir ins Behler Haisl ein und ließen es uns bei Speis und Trank gut gehen. Das Essen begleit­ete die Char­i­ty­bot­tlling von TnT Casks aus der Mac­Duff-Des­tillery mit 57,2 %.

Ein wun­der­schön­er Nach­mit­tag mit Whiskylieb­habern verg­ing wie im Fluge und ich freue mich bere­its auf das näch­ste Tre­f­fen und das gemütliche Beisammensein.

 

 

Whisykwanderung vom 27.02.2022

Es war wieder so weit, die Sonne lock­te pünk­tlich zur ersten Whisky­wan­derung des Jahres. Rund 50 Mit­glieder und Gäste des Vere­ins fan­den sich bei traumhaftem Wet­ter im Duden­hofen­er Wald zusam­men. Nach ein­er kleinen Stärkung aus den „open Bot­tles“ wur­den die Ruck­säcke geschul­tert und los ging es.

Geleit­et von unserem ersten Vor­sitzen­den Dieter absolvierten wir einen ca. 6 km lan­gen Rund­kurs durch den Duden­hofen­er Wald. Gelände und Tem­po war angenehm gestal­tet und bot reich­lich Gele­gen­heit für zahlre­iche Gespräche und Fachsimpelleien.

Und ein paar Whiskys auf der Tour gab es natür­lich auch, der Name Whisky-Wan­derung war ja schließlich Pro­gramm. Gle­ich zu Anfang gab es zwei Beson­der­heit­en, die man so schnell nicht in die Fin­ger bekommt.

Wild ging es loß mit dem rebel­lis­chen Schrei, dem Rebel Yell, Cognac Fin­ish (hat nix zu tun mit Bil­ly Idol), ein Ken­tucky Straight Bour­bon mit 45 % und Cognac Fin­ish. Früher des­til­liert in der Bern­heim Des­til­lerie von Heav­en Hill in Louisville wird seit 2018 bei den Lux Row Dis­tillers in Brad­stown pro­duziert. Die Beson­der­heit des Rebel Yell ist eine Beimis­chung von 20% Weizen in der Mais­che, die Rezep­tur geht zurück auf das Jahr 1849.

Flo­ki, Birch Fin­ish 47 %. Ein Whisky aus der Des­til­lerie Eimverk auf Island. Die Des­til­lerie wurde 2009 in Grad­abaer (ein Vorort südlich von Reyk­javik) gegrün­det. Der Birch Fin­ish wird kom­plett mit Zutat­en aus Island hergestellt. Das beson­ders robuste isländis­che Getrei­de enthält wenig Stärke, weshalb etwa 50 Prozent mehr Ger­ste ver­wen­det wer­den muss, als bei anderen Ger­sten­sorten. Diese Abfül­lung reifte zunächst für drei Jahre in amerikanis­chen Eichen­fässern und erhielt anschließend ihr Fin­ish in Fässern aus isländis­chem Birkenholz.

Über Stock und Stein ging es weit­er, von Genußs­ta­tion zu Genußs­ta­tion. Jed­er Dram musste sich ver­di­ent werden.

Ail­sa Bay, Release 1.2 Sweet Smoke (48,9% und 22 ppm), Low­lands. Die zweite Abfül­lung der Des­til­lerie, die 2007 auf dem Gelände der Gir­van-Des­til­lerie erbaut wurde. Das beson­dere an der Her­stel­lung ist die ‘Mikro-Rei­fung’. Dabei wird das Des­til­lat zunächst in 25 — 100 Liter umfassende Hud­son Baby Bour­bon­fäss­er gefüllt, bevor er für mehrere Jahre in first- und sec­ond-filled Fäßer aus amerikanis­ch­er Weiße­iche weit­er reift. Wichtig zu wis­sen: Die 22 ppm beziehen sich auf den Phe­nol­ge­halt im Des­til­lat und nicht, wie son­st üblich in der gemälzten Ger­ste. Alisa Bay ist zwar ein­er der jüng­sten Des­til­le­rien in Schot­t­land (2007), ist aber mit ihren 24 Wash­backs und 16 Stills ein Riese unter dem Des­til­lieren und eigentlich nur dafür gedacht um Whisky für Blends zu pro­duzieren (Kapaz­ität: 12. Mio. Liter).

High­land Park, Cask Strenght Release No. 1 mit 63,3%. Wer ken­nt sie nicht, die nördliche der bei­den Orkney Des­til­lieren. Die Abfül­lung wurde vom Mas­ter Whisky Mak­er Gor­don Motion kreiert, der seit rund 22 Jahren für die Edring­ton-Gruppe (Macallan, High­land Park, The Glen­rothes, The Famous Grouse) arbeitet.

Ziel­sich­er zurück zum Aus­gangspunkt geleit­ete Dieter uns auf dem Rund­kurs, der Gast­städte Ganerb, wo ein großer Teil der Wan­der­er auch zur wohlver­di­en­ten Stärkung einkehrte. An dieser Stelle ein großes Lob an das Team der Gast­stätte Ganerb. Ser­vice, Essen und Ambi­ente waren her­vor­ra­gend. Wir kom­men gerne mal wieder vorbei.

Ein wun­der­bar­er Nach­mit­tag mit einzi­gar­ti­gen Men­schen, vere­int in gemein­samer Lei­den­schaft zum Wass­er des Lebens. Lei­der nur viel zu schnell vorbei.