(die Berichterstattung ist rein subjektiv)
Tag 1 Samstag 27.05.
Mit akribisch deutscher Präzision startet die Reise pünktlich in Böhl. In Frankenthal gab es einen kleinen Zwischenstopp, um ein paar weitere Mitglieder aufzunehmen und weiter ging es in Richtung Amsterdam. Natürlich begleitet von dem ein oder anderem Dram als Wegzehrung. Die Fahrt nach Amsterdam stockte nur einmal kurz durch einen kleinen Stau. Rechtzeitig kamen wir an und konnten in Ruhe und ohne Hektik an Bord einchecken und die Kabinen für die Überfahrt beziehen. Meine Kabine war klein und mein Bett etwas zu kurz, woran das wohl lag?
Nach einer ersten Orientierung wurde auf dem Oberdeck die Bar okkupiert. Von dort konnten wir gemütlich den Hafen und das Ablegen der Fähre betrachten und die Wartezeit bis zum abendlichen Buffet um 19 Uhr überbrücken. Danach machte es sich jeder auf seine eigene Art und Weise gemütlich. Der Sonnenuntergang war richtig schön.
Tag 2 Sonntag 28.05.
Morgenstunde hat Gold im Munde, um sieben Uhr Bordzeit gab es Frühstück. Nur blöde, dass es die unnötigen Zeitumstellung immer noch gibt. Aber das wird sich bestimmt so schnell nicht ändern und so immer wieder für Kuddelmuddel sorgen.
Frisch gestärkt ließ ich die Blicke übers Meer schweifen. Kurz nach 10 Uhr Ortszeit (schon wieder mit Zeitumstellung und nochmaligen Kuddelmuddel) bestiegen wird den Bus und los ging die Fahrt.
Traditionell wurde an der schottischen Grenze ein erster Halt eingelegt.
Wir haben unsere Signatur hinterlassen, wer dort vorbeikommt, bitte suchen.
Zweiter Halt mit Ausblick zum Mittagessen.
Zum Abrunden einen flüssigen Gruß vom Thomas Sippel.
Der Besuch von Lindors Abby musste leider ausfallen, viel Verkehr und ungewöhnlich hohes Stauaufkommen machten dem teutonischen Zeitplan einen Strick durch die Rechnung. Als Entschädigung dafür die vorgeschriebene Pause für den Fahrer unter der alten Eisenbahnbrücke (Forth Bridge), einfach wunderschön das Bauwerk.
Weiter ging die Fahrt Richtung Aviemore, welches wir gegen 19 Uhr erreichten. Die Zimmer wurden bezogen (diesmal mit passendem Bett), das Abendessen wurde eingenommen und ein paar von uns machten einen kurzen Spaziergang um das Areal.
Tag 3 Montag 29.05.
Der Tag begann mit Frühstück, danach erfolgte die Abfahrt in den Glenmore Forest Park. Nach einer kurzen Vorstellung dessen, was die hier so machen, folgte eine Wanderung zu einem wunderschön gelegenen See. Leider ohne den bestellten Guide, der hatte uns in schottisch entspannter Art und Weise wahrscheinlich vergessen.
Obwohl es dort Blutegel gab, schreckte das manche nicht vom Fußbad ab. Ja, die alten mittelalterlichen Heilmethoden haben wieder Renaissance. Nach kurzer Rast ging es zurück, in zwei Varianten, einem leichten und einem anspruchsvollen Weg zurück zum Visitorcenter.
Dort wartete bereits ein kleines Mittagessen auf uns.
Weiterfahrt auf kleinen Straßen durch die Highlands — an diese Stelle ein Dank an unseren Fahrer André, dem König der Straße — zum Whisky Castle nach Toumintoul. Nach einen kleinen Tasting gab es noch Sandwiches. Danach wurde noch etwas durch den Ort flaniert, wer wollte konnte ein kühles Bier oder ein Eis im sonnigen Wetter genießen. Über ein paar Aussichtspunkte ging es zurück zur Lodge – dabei wurden viele Lochfraßschafe gesehen. Nach dem Abendessen wurde – immer in Reichweite zur Bar — über den Tag geredet und der wurde gemütlich ausklingen gelassen.
Tag 4 Dienstag 30.05.
Nach dem Frühstück ging die Fahrt über Grantown-on-Spey nach Elgin. Weil unsere Gruppe mit über 40 Leuten zu groß war, wurden wir auf mehrere Besuchertouren aufgeteilt und wurden alternierend durch die Brennerei GlenMoray geführt.
Während derweil die jeweils Anderen durch die Stadt bummelten. Zum Beispiel zu Gordon MacPhail und/oder zur Ruine der Elgin Kathedrale (einst die zweitgrößte ihrer Art in Schottland).
Nachdem dann alle, die wollten geschaut, probiert und gekauft hatten, folgte die Rückreise mit Zwischenstopp bei der sehenswerten Carrbridge.
Am Abend war im Hotel BBQ geplant. Das Essen war ok, wenn auch knapp bemessen (zumindest für Pfälzer Verhältnisse). Die Stimmung war allerdings super, die kam ja auch von uns. Es wurde geklampft und gesungen, über den Sonnenuntergang hinaus bis nach Schließung der Bar und noch ein wenig drüber hinaus.
Tag 5 Mittwoch 31.05.
Der Tag begann – Überraschung — wieder mit Frühstück, dann folgt die Fahrt zum Loch Ness.
Auf dem Weg nach Fort Augustus hielten wir kurz am Loch Tarif an, wo sich das erste Mal ein wenig Nebel zeigte.
In Fort Augustus stellten wir uns in der Schlange vor dem Boot an, unsere Tour auf dem „Nessisee“ dauerte rund eine Stunde.
Es folgte ein kurzer Aufenthalt zum Bummeln und Betrachten des Orts und der Schleusen, dabei bekamen wir nun auch endlich Mal einen Dudelsackspieler zu Gesicht.
Anschließend Weiterfahrt zum Urquhart Castle. Nach einem kurzen Einführungsfilm über die Bedeutung des Schlosses (in ihrer Blütezeit die größte Burg Schottlands), dann in der Ruine rumdabbe und Bilder mache.
Weiterfahrt zum Culloden Battlefield. Dabei kamen wir durch Inverness, hatten aber leider keine Zeit zum Erkunden der Stadt, das wird ein todo für die nächste Reise. Das Schlachtfeld selbst wirkt eigentlich nicht sehr spektakulär. Die Geschichte dahinter wird aber sehr gut erklärt.
Nach all der Geschichte folgte der Rückzug zum Hotel. Nach dem Abendessen gab es Live Musik. War ganz nett, aber auch manchmal nur laut. Da habe ich lieber einen Sparziergang abseits der Musik gemacht.
Tag 6 Donnerstag 01.06.
Heute steht der Besuch der Stadt Aviemore auf dem Programm. Die Anreise geht entweder zu Fuß oder es fährt André mit dem Bus.
Shoppen im Ort auf eigene Gefahr, oder einfach den kleinen Ort erkunden und chillen.
Am frühen Nachmittag war Zugfahren angesagt.
Im Zug wurde von der Destillerie Aberlour ein Tasting durchgeführt, eine Premierenveranstaltung, wie man uns versicherte. Es wurde der Newmake und vier Whiskys präsentiert. Eine Premiere auch für die Aberlour-Jungs Tom und Jono und das erste Mal, dass es den Newmake außerhalb der Destillerie zum Probieren gab.
Das Wetter war wie fast immer traumhaft. Nach dem halben Tasting machten wir Halt in Broomhill für ein Gruppenfoto. Danach wurde das Tasting auf dem Rückweg fortgesetzt.
Nach dem Bahntasting ging es wieder nach Hause. Einige Leute liefen, andere nahmen den Bus.
Nachmittags genossen wir das sonnige Wetter in “vollen Krügen”. Nach dem Abendessen ließen wir den Abend bei Live-Musikgelassen ausklingen.
Tag 7 Fr 02.06.
Abfahrt zu einer Wanderung, welche sich — Überraschung — als Whiskywanderung herausstellte. Wir starteten bei der „Blacksboat Railwaystation“. Der Weg führte entlang einer stillgelegten Bahntrasse, das Wetter hätte für Schottland nicht untypischer sein können.
Erster Stopp Tamdhu.
Zweiter Halt Knockando. Das Mittagessen und den dritten Whisky gab es bei Dalmunach, danach wieder ein Gruppenfoto.
Nächster Halt, nächster Whisky Dailuaine.
Das Ende der Tagesetappe in Aberlour. Für die, die noch nicht genug Schritte hatten, gab es noch einen kurzen Zusatzmarsch zu einem Wasserfall und einen Spaziergang ins Dorf.
Rückfahrt zum Hotel, unglaubliche 53 Flaschen Whisky haben wir im Bus schon geleert. Nach dem Abend essen gab es diesmal einen schottischen Abend mit einem Piper — Spud the Piper -, der schon für Madonna “Like a Virgin” auf dem Dudelsack gespielt hat, und den Dieter auch schon kennt. Er hatte zwei Tänzerinnen dabei, welche ihre Sache recht gut machten. Das sah auf alle Fälle ziemlich anstrengend aus.
Es war sehr schön anzusehen und auch die Geschichten, welche erzählt wurden, waren unterhaltsam.
Tag 8 Sa 03.06.
Wie immer auf das Frühstück folgte die Abfahrt des Busses. Nach kurzem Halt bei Dalwhinnie
ging die Fahrt weiter nach Pitlochry zum Besuch der Blair Athol Destillerie.
In der Destillerie machten wir, in zwei Gruppen aufgeteilt, eine Führung, danach ein mini Tasting mit 3 Drums, welche ich persönlich allerdings nicht so passend fand.
Was hat der Inselwhisky hier zu suchen?
Auf dem Rückweg zum Bus war reichlich Zeit für Essen und Shopping und auf der Rückfahrt machten wir noch ein Fotostopp bei Queen’s View.
Nach dem Abendessen und einem Spaziergang wurden die Teilnehmer und Gäste einer stattfindenden Hochzeit interessiert beäugt und fachmännisch kommentiert.
Tag 9 So 04.06.
Frühes Frühstück und frühe Abfahrt nach Strathisla.
Davor noch schnell ein Gruppenfoto. Als Belohnung gab es ein schnelles Tasting mit 4 Drums (ich hätte mir ein wenig mehr Entschleunigung dabei gewünscht).
Wer wollte, bekam einige Versucherle im Shop. Dann fuhren wir weiter nach Buckie, einer schönen kleinen Stadt am Meer und verbrachte dort unsere Mittagspause.
Es folgte die Weiterfahrt nach Portknockie, die seit unserem Besuch – zumindest bei uns – in „Ullypool“ umbenannt wird. Dort angekommen vertraten wir uns bei einem Spaziergang am Strand bis Cullen die Beine. (Sehenswürdig der Bow Fiddle Rock)
Es folgte ein kurzer Aufenthalt bei einem Guinness im Cullen Bay Hotel.
Von da holte uns der Bus wieder ab und es ging zurück zum Hotel.
Tag 10 Mo 05.06.
Nach dem Frühstück machten wir eine kurze Wanderung zum Loch An Eilein. Dort trafen wir Hazel, unsere Führerin für die nächsten Stunden.
Sie machte mit uns einen Spaziergang durch Wald und Mythen, erzählte Geschichten über den Loch, das Castle und die Bewohner, sowie die Geschichte des „Wild Haggis“, die ganz bestimmt fast alle wahr sind.
- Dass die Kelten den Pikten den Bau von Steinhäusern beibrachten
- Von Alexander Stewart, 1. Earl of Buchan genannt Wolf of Badenoch, dem Mädchenräuber
- Von Lairdfrau, Grizel Mor (Big Grace), welche einen Jacobite-Trupp in die Flucht schrie
- Einem hochnäsigen Adligen, der ins Eis einbricht, nachdem er eine Warnung missachtet hatte
Dann gab’s ein schottisches Picknick mit Black Pudding, Dumpling (Früchtekuchen), Chips mit Whiskysauce, Shortbread, Haferkekse, Fudge, Irn-Bru-Whisky-Cocktail (Whisky vom Aldi). Zum Abschluss noch ein völlig kalorienfreier Nachtisch (Sahne, Himbeeren, Meringe, Whisky) begleitet vom einem Jura Bourbon Cask und Chivas Regal 12.
Nach kurzem Rückweg genossen wir die Sonne und tranken was vorm Hotel. Dabei sah man — oder auch nicht — unseren Überraschungsgast reinhuschen. Nach dem Abendessen gab es Live-Musik von und mit James Mackenzie.
Der Abend und die Stimmung war sehr schön und wir hatten viel Spaß mit James! und er mit uns?
Tag 11 Mo 06.06.
Wieder ein frühes Frühstück und eine frühe Abfahrt Richtung Newcastle, weil wir die Fähre bekommen mussten. Es gab lediglich einen kurzen Aufenthalt in Edinburgh, der Fahrer musste Pause machen. Danach ging es weiter zu Grenze. In England angekommen nahmen wir die Northumberland Coastal Road.
Kurzer Fotostopp am Bamburgh Castle (Handlungsort der Uhtred-Saga von Bernard Cornwell und Drehort von Indiana Jones und das Rad des Schicksals).
Und weiter gings… Am Hafen mussten wir etwas länger warten, aber auch das brachten wir hinter uns. An Bord schnell den Rucksack auf die Kabine gebracht und dann in der Sky Bar ein Schottland-Abschieds-Bier getrunken – oder zwei.
Darauf folgte das Abendessen und das Abendprogramm des Schiffes, was jeder nach eigener Fasson nutzte.
Tag 12 Di 07.06.
Frühstück um 7 Uhr. Dann hieß es warten bis wir von Bord konnten und das zog sich, dank einer sehr eifrigen Grenzbeamtin, ganz schön in die Länge – stöhn. Aber dann gegen halb zwölf endlich Fahrt gen Heimat, unterbrochen nur von zwei kurzen Pausen zur biologischen Erleichterung.
Zum Abschluss überreichten wir unserem “König der Straße” Andre noch ein Dankeschön.
In Böhl kamen wir um 18 Uhr 55 an und verabschiedeten die, die noch nach Frankenthal mussten.
Schlusskommentar:
- Viele Eindrücke konnten nicht in Fotos festgehalten werden und bei anderen habe ich es gar nicht erst versucht. (unter anderem das besondere Beispiel einer russisch — amerikanischen Beziehung)
- Ich kann nur raten: Schottland selbst zu erleben, am besten mehrmals und mit guten Freunden.
- Vieles war uncaskable.
- Bis zu Schluss wurden 83 (plus!) Flaschen diverser Whiskys probiert und gelehrt.
- Gerüchten zu Folge wurden 132 Flaschen mitgebracht
- Es war alles ganz arg viel schää! oder zumindest ganz viel arg schää!
- Gerüchten zu Folge haben die Leute im Hotel geweint, weil wir Pfälzer ihr Wetter wieder mit nach Hause genommen haben.
Ein paar Impressionen habe ich hier doch noch: