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Once upon a time

Rück­blick auf die Sen­sorikschu­lung mit Julia Nour­ney vom 10 Novem­ber 2019

Erin­nert ihr euch? Vor einem hal­ben Jahr saßen wir unbeschw­ert zusam­men und frön­ten unser­er gemein­samen Lei­den­schaft. Wie ein­schnei­dend und umfassend die Welt sich inzwis­chen verän­dert hat, ist mehr als faszinierend und erschreck­end. Daher an dieser Stelle ein Rück­blick auf die „guten, alten Zeiten“.

Whisky, ein Fest für die Sinne: Sehen, hören, riechen, schmeck­en und genießen.

Auch wenn wir uns meist um Objek­tiv­ität bemühen, so tra­gen wir doch mehr oder min­der unbe­wußt „Bilder im Kopf“ mit uns herum. Wir haben Vor­lieben und Abnei­gun­gen. Schon der Name ein­er Des­til­lerie oder eines Herkun­ft­s­lan­des ist seel­iger Wohlk­lang oder blanker Hor­ror. Recht schnell wer­den die eige­nen Lieblinge hochge­jubelt und die ver­meintlich „bösen“ Whiskys verteufelt.

Halt, Stop, Schluß damit! Das Wass­er des Lebens, in all sein­er Vielfalt, mal wieder völ­lig vorurteils­frei erkun­den, das war die Inten­tion dieser Veranstaltung.

Mit Julia Nour­ney kon­nten wir eine der ver­siertesten Ref­er­entin­nen zu diesem The­ma gewin­nen. Ihr beson­der­er Vorzug: Sie ist unab­hängig und ste­ht nicht auf der Lohn­liste eines Whiskypro­duzen­ten. Sie beschäftigt sich seit mehreren Jahrzehn­ten mit Whisky, Grap­pa, Obst­brän­den und anderen edlen Spir­i­tu­osen. Als selb­st­ständi­ge Bera­terin unter­stützt sie Pro­duk­tions­be­triebe bei der richti­gen Wahl der Her­stel­lungs- und Reife-Ver­fahren. Als „Con­tract-Blender“ arbeit­et sie für einige Her­steller und trägt damit Ver­ant­wor­tung für die Qual­ität der ihr über­tra­ge­nen Whiskyprodukte.

Gle­ich zu Beginn der Ver­anstal­tung wur­den die Whisky-Proben in Gläs­er abge­füllt. Alle vor­sor­glich vor­ab in neu­trale Flaschen umge­füllt, so dass nicht ein­mal die Flaschen­form etwas über die Herkun­ft der Proben ver­rat­en kon­nte.

Zum Start der Schu­lung wur­den die Grund­la­gen ein­er Verkos­tung in Erin­nerung gerufen. Wie bewegt sich der Whisky im Glas, wie bilden sich die Legs aus, wie alt kön­nte der Whisky sein? Wie hoch ist der Alko­hol­ge­halt, was ver­rät der Blasen­test? Was sagt uns unsere Nase, welche Gerüche erken­nen wir?


Dann, der erste Schluck: Im Mund kreisen lassen, fokussieren, Luft ein­lassen, spülen, schluck­en und über den Mund ausat­men. Was nehmen wir wahr, welch­er Erin­nerun­gen wer­den geweckt? Kön­nen wir das Faß oder gar eine Nachrei­fung erken­nen? Wo kommt der Proband her? Kön­nen wir das Land oder gar die Des­til­lerie identifizieren?

Nach dem the­o­retis­chen Rück­blick ging es neugierig ans Werk. Acht Whiskys galt es zu verkosten. Jed­er der rund 30 Teil­nehmer musste in aller Stille seine eige­nen Ein­drücke sam­meln und bew­erten. Ohne den son­st üblichen gegen­seit­i­gen Aus­tausch, ohne Fach­sim­pelei. Nur Whisky, Wass­er und das eigene selbst.

Nach rund ein­er dreivier­tel Stunde war es geschafft. Die Proben waren bew­ertet, das per­sön­liche Rank­ing wurde festgelegt.

Nun die span­nende Frage: Was ver­steckt sich hin­ter den einzel­nen Proben? Gle­ich vor­weg, die Auflö­sung der acht­en Proben brachte einiges an Über­raschun­gen. Als Favorit des Abends wurde Probe Nr. 7 gekürt, gefol­gt von Nr. 8 und Nr. 6

Hier die Auflö­sung
Nr. 1 Schot­t­land, Spey­side, Glen­fid­dich 12 Jahre, 40 %
Nr. 2 Irland, Unab­hängiger Abfüller Knap­pogue Cas­tle, 12 Jahre, 40 %
Nr. 3 Irland-Ameri­ka, Broth­er­ship Blend­ed Whisky, 10 Jahre, 45 %
Nr. 4 Schot­t­land, High­land, Edradour Cale­do­nia, 12 Jahre, 46 %
Nr. 5 Schot­t­land, Spey­side, Aber­lour, A‘Bunadh Batch Nr. 65, 59,5%
Nr. 6 USA, Bun­desstaat Ken­tucky, Ken­tucky Straight Bour­bon, Buf­fa­lo Trace, 40 %
Nr. 7 Indi­en, John Paul Bold, Peat­ed, 46 %
Nr. 8 Schot­t­land, Islay, Ard­beg Uigedail, 54,2 %


Richtig gele­sen: Der Gewin­ner des Abends kommt aus Indi­en, und die Nr. 3 ist ein Bour­bon aus den USA. Wer hätte das im Vor­feld auch nur ansatzweise ver­mutet? Die leb­hafte Diskus­sion, die daraufhin aus­brach, die kann man sich nur ansatzweise vorstellen.

Für mich per­sön­lich immer wieder über­raschend, was bei ein­er Verkos­tung ohne „Bilder im Kopf“ so alles ans Tages­licht kommt. Die meis­ten Vorurteile (pos­i­tive wie neg­a­tive) lösen sich in Schall und Rauch auf. Ein besseres Plä­doy­er für ein vorurteils­freies Erleben und Genießen gibt es kaum.

Auf das die Coro­na-Pan­demie erfol­gre­ich zurückge­drängt und bekämpft wer­den kann, und in hof­fentlich baldiger Zukun­ft sich unser Leben langsam wieder nor­mal­isiert und wir wieder zusam­menkom­men können!

In diesem Sinne, bleibt gesund und achtet auf euch und euer Umfeld,
slainte mhath, euer Uwe

Nikolaustasting mit Ewald Stromer

Laßt uns froh und munter sein und uns recht von Herze freun”

so begin­nt eine der bekan­ntesten Volk­sweisen zum Advent. Inzwis­chen sind wir ein wenig erfahren­er und reifer gewor­den und stellen schon längst nicht mehr den Stiefel vor die Tür (es sei denn wir sind aus­gewiesene Fetis­chis­ten und lassen uns wie Quentin Taran­ti­no in dem Film “From Dusk Till Dawn” von Salma Hayek alias San­tan­i­co Pan­de­mo­ni­um mit dem Wass­er des Lebens verführen).

Nun aber zurück in die nicht min­der schöne Real­ität. Die jugendliche Kraft und Neugi­er der Kind­heit haben wir uns erhal­ten und lediglich den Stiefel gegen das Tast­ing­glas getauscht. In die Rolle des Niko­laus schlüpfte Ewald J. Stromer, Marken­botschafter von Bruich­lad­dich, und seine Gaben­truhe war wieder ein­mal reich gefüllt. Bere­its zum zweit­en Mal durften wir Ewald in unserem Vere­in begrüßen. Das auf 60 Plätze lim­i­tierte Vere­in­stast­ing war inner­halb von Tagen ausgebucht.

Damals bei seinem ersten Besuch führte uns Ewald in das The­ma “We believe Ter­roir Mat­ters” ein, das Bruich­lad­dich seit­dem weit­er kon­se­quent fort­führt. Inzwis­chen ver­sor­gen 19 Far­men auf Islay Bruich­lad­dich mit Ger­ste, das ist immer­hin rund ein Drit­tel des gesamten Bedar­fes. Sorten wie Optic, Oxbridge, Con­cer­to und Pub­li­can find­en wieder Ver­wen­dung. Wer mehr zu dem The­ma wis­sen möchte, dem empfehlen wir unseren Beitrag zum ersten Tast­ing mit Ewald von Okto­ber 2015.

Dem Anlass entsprechend war der Tast­in­graum dieses Mal entsprechend her­aus­geputzt, zum Ein­tritt gab es die oblig­a­torische Niko­laus­mütze und einen Begrüßungscock­tail auf Basis von Botanist, Port Char­lotte und rotem Wermut.

Den Anfang macht­en die unge­torften Abfül­lun­gen: Islay Bar­ley 2009, Islay Bar­ley 2010 und The Clas­sic Lad­die. Wun­der­bare Aromen wie weiche Vanille, Malz, süße Frucht­noten, Zitrone, mar­itime Noten, gepaart mit wun­der­bar aus­bal­anciert­er Cremigkeit und Öligkeit wet­teifern um die Aufmerk­samkeit unser­er Sensorik.

Als 2012 der franzö­sis­che Konz­ern Rémy Coin­treau die Des­til­lerie Bruich­lad­dich über­nahm, ging ein Auf­schrei durch die Whiskyge­meinde. Was würde aus der “Pro­gres­siv Hebridean Dis­tillery” wer­den. Inzwis­chen wis­sen wir, dass die Über­nahme ein Glücks­fall war. Die damals ein­geleit­ete Straf­fung des Port­fo­lio wurde bere­its durch Jim McE­wan ein­geleit­et. Rémy Coin­treau stärk­te die Ver­trieb­swege, mis­chte sich anson­sten aber in die Kreativ­ität und Aus­ge­fal­l­en­heit von Bruich­lad­dich nicht ein.

Nach dem Auss­chei­den von Jim McE­wan über­nahm dessen Zögling Adam Han­nett die Posi­tion des Head Dis­tillers bei Bruich­lad­dich und set­zt seit­dem den Stil des Haus­es unbeir­rt fort.

Bevor es rauchig wurde kon­nten wir uns aus­giebig stärken mit den all­seits bekan­nten guten High­land Cat­tle Würsten der Fam­i­lie Strubel, irischem Kilken­ny sowie Weißbrot und Käse.

So gestärkt ging es an die Verkos­tung der rauchi­gen Abfül­lun­gen: Port Char­lotte 10, Port Char­lotte Islay Bare­ly 2011 und Port Char­lotte MRC:01 2010 (alle mit rund 40 ppm). Immer wieder faszinierend ist die unter­schiedliche Sen­sorik der bei­den erst­ge­nan­nten PC’s. Während der PC 10 in der Nase kaum Rauch bietet, kommt der PC Islay Bare­ly in der Nase schon kräftig daher, auf dem Gau­men präsen­tieren sich bei­de PC’s genau gegen­läu­fig. Mann kön­nte stun­den­lang darüber philoso­phieren. Der PC MRC:01 reifte die ersten fünf Jahre in first filled Bour­bon Fässern und lagerte anschließend zwei Jahre in exk­lu­siv aus­gewählten Rotwe­in­fässern. Diese Abfül­lung ist der Wahnsinn, beson­ders die schoko­ladi­gen Noten faszinieren immer wieder.

Zum Abschluss gab es den Kracher schlechthin, den Octo­more 9.1. Um die 156 ppm ins Korn zu kriegen wurde die Ger­ste fünf Tage im Tor­frauch getrock­net. Das fer­tige Des­til­lat reifte anschließend fünf Jahre in amerikanis­ch­er Eiche (Bour­bon geht, Octo­more kommt. Schon ken­nt ihr die amerikanis­che Vor­bele­gung). Noten von Creme Brulee schweben an der Zunge vor­bei. Traumhaft.

Und wie immer wenn es schön ist, verge­ht die Zeit wie im Fluge. Was für ein toller Abend, was für ein tolles Tast­ing. Ewald führte mit der ihm eige­nen Lock­er­heit und Läs­sigkeit durch das Tast­ing und unter­hielt uns mit der einen oder anderen Anek­dote aus der Whiskyszene und Bruich­lad­dich aufs Köstlichste.

Und wie ich mit der alten Volk­sweise begann, so schließe ich mit derselben.

Ewald ist ein guter Mann, dem man nicht genug danken kann”.

 

 

 

Blindtasting mit den Heidelberg Highlands

Der 11.11.2017 war für die Whisky Fre­unde Pfalz e.V. nicht das Datum, um wie Andere tra­di­tionell das Rathaus zu erstür­men und  den Bürg­er­meis­ter zu zwin­gen den Rathauss­chlüs­sel her­aus zu geben, als Zeichen für das Außerkraft­set­zen der gewohn­ten Ord­nung während der „Fün­ften Jahreszeit“. Vielmehr wurde der Vere­in zum drit­ten Male von den Hei­del­berg High­lands besucht, vertreten durch die bei­den Brüder Simon und Ben­net Jakob sowie Jür­gen Eger.

Blind­tast­ing mit den Hei­del­berg Highlands

Mith­il­fe eines Tast­ings nutzen sie haupt­säch­lich die Möglichkeit, um ihre neuesten Abfül­lun­gen vorzustellen. In diesem Jahr ließen sich die Hei­del­berg­er Fre­unde etwas Beson­deres ein­fall­en. Keine Frontbeschal­lung durch einen Mod­er­a­tor sollte es wer­den, son­dern die Eigen­leis­tung der Teil­nehmer war gefordert. Das magis­che Wort lautete „Blind­tast­ing“.

Die Whisky-Auswahl für das Blindtasting

Für Diejeni­gen, die mit diesem Begriff nichts anfan­gen kön­nen, hier die Erk­lärung. Bei den klas­sis­chen Tast­ings hat es jed­er mit Whiskys zu tun, die im Vor­feld mit­tels eines Mot­tos bekan­nt gegeben wor­den sind. Die Teil­nehmer bekom­men gle­ichzeit­ig zum Verkosten der Whiskys einzelne Infor­ma­tio­nen über die Des­tillen und über die Abfül­lun­gen selb­st und unter­hal­ten sich über Aro­ma und Geschmack, abschließend bildet sich dazu jed­er sein per­sön­lich­es Urteil, was ihm gefall­en oder nicht gefall­en hat. Beim Blind­tast­ing wer­den einem Gläs­er mit Inhalt vorge­set­zt, wo durch Riechen und Schmeck­en der Inhalt errat­en wer­den muss. Soviel sei gesagt, diese Vari­ante des Tast­ings ist nicht ein­fach, auch für fort­geschrit­tene Whisky­ge­nießer. Dafür ist der Spaß­fak­tor enorm hoch, eben­so die Über­raschun­gen bei der nach­fol­gen­den Auflösung.

Die fünf Whiskys der ersten Runde

Unsere Fre­unde aus Hei­del­berg haben uns 10 ihrer eige­nen Abfül­lun­gen mit­ge­bracht, die von den rund 30 anwe­senden Whisky­ge­nießern her­aus­ge­fun­den wer­den mussten. Ben­net Jakob hat eini­gen Per­so­n­en schon etwas Hoff­nung genom­men, indem er sie aufk­lärte das es keinen Sinn gemacht hat, sich vor­weg über die im Onli­neshop gelis­teten und ver­füg­baren Whiskys zu informieren. Alle 10 Kan­di­dat­en stam­men aus nagel­neuen Abfüllungen.

Wie war der Ablauf dieses Blindtastings?

Über zwei Durch­läufe mit jew­eils 5 Whiskys musste mit Hil­fe eines For­mu­la­rs her­aus­ge­fun­den wer­den, was sich denn in dem jew­eili­gen Glas befand. Welche Fak­ten soll­ten her­aus­ge­fun­den wer­den? Erstens die Des­tille. Zweit­ens, das Alter. Glück­licher­weise musste nicht jahrge­nau ermit­telt wer­den, denn erle­ichternd wur­den die Alter­sangaben in mehreren Span­nen zur Auswahl ange­boten. Drit­tens, die Fas­sart, wie Bourbon‑, Sher­ry- oder Madeirafass oder auch Son­stiges. Drit­tens, die Fass­größe, ob nun Bar­rel, Hogshead, Butt oder Pun­cheon. Viertens, ob Erst- oder Wieder­be­füllt. Und zum Schluss noch die Frage ob es bei dem jew­eili­gen Whisky zu einem Fin­ish kam.

Die Whisky Fre­unde beim Verkosten der Whiskys

Als die ersten 5 Stück durch­pro­biert und die For­mu­la­re von allen Teil­nehmern aus­ge­füllt waren, wurde dieser Part aufgelöst und par­al­lel mit der Auflö­sung informierte Simon Jakob über die zuge­höri­gen Des­tillen. Nach ein­er Pause, die dazu diente die let­zten 5 Whiskys zu verteilen und für das leib­liche Wohl zu sor­gen, durfte sich dann erneut wieder an die Arbeit, sprich das Verkosten gemacht wer­den, mit darauf­fol­gen­der Auflö­sung seit­ens Simon Jakob, sowie ein wenig Infor­ma­tives über die Destillen.

Die Auflö­sung der ersten Runde

Wie erwäh­nt ist bei einem Blind­tast­ing der Spaß­fak­tor enorm hoch und die Über­raschun­gen der­er viele. Um dem Spaß noch eins obe­nauf zu set­zen, wurde das Tast­ing als Wet­tbe­werb aus­gelegt, wo es darum ging am Ende des Abends ein Preis zu erhal­ten. Für jeden richtig getrof­fe­nen Fakt gab es Punk­te und der Teil­nehmer, der bei den 10 Whiskys das meiste her­aus­ge­fun­den, sprich die meis­ten Punk­te hat­te, durfte sich von ein­er der 10 Abfül­lun­gen eine Flasche sein­er Wahl her­aus­suchen und mit nach Hause zu nehmen. Logisch, dass dies den Ehrgeiz ange­sprochen hat, ganz vorne dabei zu sein, um als Gewin­ner her­vorzuge­hen und sich seinen Preis zu holen.

Beim Vor­lesen der Auswer­tung des ersten Durch­laufes, stieg die Span­nung auf die näch­ste Stufe, jed­er wartete darauf, seinen Namen ganz vorne zu hören. Das zwis­chen­zeitlich bekan­nte Hal­bzeit­ergeb­nis war aber immer noch nicht endgültig, kon­nten doch die Ergeb­nisse der zweit­en Runde alles kip­pen. Aber der Erst­plazierte aus dem ersten Durch­lauf Andreas Ames, selb­st Mit­glied der Whisky Fre­unde Pfalz e.V., vertei­digte diesen Platz und ging als Sieger dieses Blind­tast­ings hervor.

Der glück­liche Gewin­ner des Blind­tast­ings Andreas Ames (Mitte) mit den bei­den Brüdern Ben­net und Simon Jakob

Zum drit­ten Male endete ein wirk­lich toller Abend mit den Fre­un­den der Hei­del­berg High­lands. Fast 30 Per­so­n­en durften wieder sehr gute Abfül­lun­gen ken­nen­ler­nen. Die Whisky Fre­unde Pfalz wür­den sich bes­timmt freuen, wenn im kom­menden Jahr die dritte Fort­set­zung kom­men würde. Abschließend seien die zehn Whiskyabfül­lun­gen aufge­führt, welche während der Ver­anstal­tung zum Zuge kamen.

1. Runde:
  • Tor­more, 21 Jahre, Refill Bour­bon Hogshead, 46.8%
  • Bruich­lad­dich, 12 Jahre, 1st fill Bour­bon Bar­rel, 54.9%
  • Arran, 19 Jahre, Sher­ry Butt, 55.8%
  • Glen Grant, 25 Jahre, Sher­ry Hogshead, 54.4%
  • Bow­more, 15 Jahre, Bour­bon Bar­rel, 52.5%
2. Runde:
  • Bal­me­n­ach, 12 Jahre, Bour­bon Bar­rel, 50.0%
  • Tam­navulin, 25 Jahre, Bour­bon Bar­rel, 51.0%
  • Glen­far­clas 8 Jahre, Sher­ry Hogshead, 64,4%
  • Bruich­lad­dich, 12 Jahre, Sher­ry Butt
  • Islay Malt, 8 Jahre, Bour­bon Cask, 60.5%

Ardbeg Club Tasting (29.03.17)

Wie sollen wir begin­nen? Wie diesen Abend in Worte fassen? Machen wir es kurz:

WOW, was für ein Abend! WOW, was für eine geile Veranstaltung.

Doch zuerst ein paar Zeilen zur Vorgeschichte. Da gibt es in der schö­nen Pfalz ein kleines Dorf, ver­steckt zwis­chen Spey­er, Worms und Haßloch. In diesem Dorf haben ein paar Enthu­si­as­ten vor vier Jahren einen Whisky Vere­in gegrün­det und pfle­gen Ihr Hob­by und Ihre Pas­sion mit viel Liebe und Leidenschaft.

Ende let­zten Jahres ent­deck­te unser Mit­glied Hardy Fre­und das die Des­til­lerie Ard­beg über das Ard­beg Com­mitte ein Club­tast­ing aus­geschrieben hat. Alle Vere­ine und Clubs in Deutsch­land kon­nten sich bewer­ben und der Jury stellen. Der Ver­fass­er dieser Zeilen griff beherzt zur Fed­er und ver­fasste ein ganz­seit­iges Lobeslied auf den Vere­in, seine zahlre­ichen Aktiv­itäten und vor allem auf die Mit­glieder. Dann begann die bange Zeit des Wartens. Im Herb­st kam dann die unglaubliche Nachricht. Unsere Bewer­bung hat­te die Jury überzeu­gen kön­nen, wir kamen in den Genuß eines Ard­beg Club Tastings.

Die Nachricht schlug ein wie eine Bomben, die 70 Plätze für das Tast­ing waren inner­halb kürzester Zeit aus­ge­bucht. Soviel zur Ein­leitung, nun aber zum Ard­beg Club Tasting.

Als Begrüßung und Appeti­tan­reger wurde ein Ard­beg Moji­to gere­icht (Cock­tail mit Ard­ber TEN, Limet­ten­saft, Bar Sirup und Creme de Cacao White). Hmmm, unglaublich lecker.

Der Begrüßungscock­tail, Ard­beg Mojito

Natür­lich braucht ein Tast­ing auch eine Grund­lage. Was gibt es da besseres als ein Pfälz­er Büf­fet? Guin­ness und Kilken­ny run­de­ten das kuli­nar­ische Ange­bot ab.

Musikalisch wurde der Abend von unserem Mit­glied Rein­hard Eisinger gestal­tet. Er spielt bere­its seit Jahren Dudel­sack und hat einige Kost­proben seines Kön­nens zum Besten gegeben.

Als Ref­er­ent durften wir den leg­endären Thomas Zilm begrüßen, Marken­botschafter (Brand Ambas­sador) von Ard­beg, Glen­morang­ie und Moet Hen­nessey. Wer Thomas Zilm nicht erlebt hat, der hat wahrlich was ver­passt. Er ist eine Stim­mungskanone, ein wun­der­bar­er Unter­hal­ter, der einem das Wis­senswerte rund um Ard­beg und Whisky auf ein­drucksvolle Weise ver­mit­telt. Er hat einen wun­der­baren Humor, so viel wie bei diesem Tast­ing haben wir sel­ten gelacht.

Thomas Zilm (Mitte), mit Dieter Keck (rechts) und Andreas Ames (links)

Anleitung zur Verkos­tung: Wir nehmen unser Glas, hal­ten es vor die Brust, wedeln damit leicht hin und her und schnup­pern an den ersten Duft­spuren die aus dem Glas her­auf­steigen. Dann nehmen wir den ersten Schluck, hal­ten ihn 10 Sekun­den im Mund und erkun­den danach den Abgang beim tiefen Ein- und Ausatmen.

Als erste Probe wurde der Ard­beg TEN verkostet. Gle­ich vor­weg: Süße ist das sen­sorische Herz der Ardbeg’s, so auch beim TEN. In der Nase dominieren Cit­rus, Vanille und kom­plexe Frucht­noten mit ein­er aus­ge­wo­ge­nen Kom­bi­na­tion von Rauch und Torf.

Der Per­petu­um wurde 2015 zum 200 jähri­gen Jubiläum von Ard­beg kreiert und repräsen­tiert den Still von Ard­beg aus den 70er Jahren. Für die meis­ten von uns unge­wohnt hat der Per­petu­um deut­lich weniger Rauch, dafür aber viel mehr Frucht. Beson­ders gelbe Fruchtaromen wer­den wahrgenom­men, der Per­petu­um ist feingliedrig und diffizil.

Der Uigeadail (Dark and Mys­te­ri­ous) ist benan­nt nach der Quelle aus der Ard­beg sein Wass­er bezieht. Gereift in Ex-Bour­bon (90%) und Sher­ry (10%) Fässern mit 54 ppm Torf (wie der Ard­beg TEN). Neben der Rauch­note und der typ­is­chen Ard­beg-Süße erken­nt die Nase eine unauf­dringliche Sher­ry Note.

Dark Cove 2016, gereift in Dark Sher­ry und Bour­bon Fässern. In der Nase erkennbar: erdig, würzig, Eiche. Vom Geschmack erin­nert er stark an ein­er der grundle­gen­den Sin­nesqual­itäten der gus­ta­torischen Wahrnehmung: uma­mi. Daneben Trauben, Dat­teln, Ing­w­er. Schmeckt stark und wuchtig.

Cor­ryvreck­en, benan­nt nach einem der größten natür­lichen Meer­esstrudel zwis­chen Jura und der Insel Scar­ba. Der Strudel ist benan­nt nach den skan­di­navis­che Prinzen Vreck­an der in diesem Strudel — bei ein­er Liebeswer­bung — starb.

Gelagert, wie nor­maler­weise bei Ard­beg üblich nur in Ex-Bour­bon-Fässern (Aus­nahme siehe oben). Hier jedoch sind 10% der Fäss­er aus Lim­ou­sin-Eiche (Region in Frankre­ich). Die Lim­ou­sine­iche enthält 40-mal mehr Gerb­stoffe wie die Bour­bon­fäss­er, das macht sich geschmack­lich bemerk­bar. Die Geschmack­sempfind­un­gen auf der Zunge schwin­gen hin und her und nehmen einen – wie der Meer­esstrudel – in seinen Bann.

Im Nu ver­flo­gen die Stun­den, mögen wir uns lange an diesen wun­der­baren Abend erinnern.

 

Unsere erste Vereinsreise nach Edinburgh — Ostern 2016

Whisky­wan­derun­gen, Böh­ler Ker­we, Fam­i­lien­feste, Tast­ings und Tage­saus­flüge. Auch wenn es unseren Vere­in erst seit 2013 gibt, haben wir doch schon einige Aktiv­itäten auf die Beine gestellt. Viele davon zum wieder­holten Male. Was bish­er noch fehlte war unsere erste Reise.

Die Planung

Die Idee dazu kam uns schon recht früh, jedoch brauchte die Pla­nung und Ter­min­find­ung Zeit. So began­nen wir mit der Pla­nung bere­its im Früh­jahr 2015. Das Ziel der Reise war schnell aus­gewählt. Edin­burgh, die Haupt­stadt Schot­t­lands sollte es sein. Mit ein­er Doo­dle-Umfrage wurde dann noch der Reiseter­min und das Trans­port­mit­tel aus­gewählt. Wir entsch­ieden uns für die Oster­fe­rien 2016 und woll­ten mit dem Bus und der Fähre reisen. So manch­er mag denken, dass man nach Edin­burgh doch bess­er das Flugzeug nimmt, aber soviel kön­nen wir schon vor­weg­nehmen, die Vari­ante mit dem Bus und der Fähre war eine super Sache. Denn der Urlaub und der Spaß begann, sobald das Gepäck im Bus ver­staut und man seinen Platz ein­genom­men hatte.

Nach dem wir im Vor­stand den groben Reiseablauf geplant hat­ten, macht­en wir uns auf die Suche nach einem Busun­ternehmen. Hier­bei hat­ten wir uns recht schnell für die Fa. Eber­le Reisen in Hochdorf-Assen­heim entsch­ieden. Eber­le hat­te uns ein sehr gutes Kom­plet­tange­bot inkl. Bus, Fähre, Hotel, usw. ange­boten. Wobei wir dann das jew­eilige Tage­spro­gramm selb­st geplant und organ­isiert hatten.

Das Programm

  • Tag 1, 28.03.2016:
    • Anreise nach Amsterdam
  • Tag 2, Di. 29.03.2016:
    • Dry­burgh Abbey und Glenk­inchie Destillerie
  • Tag 3, Mi. 30.03.2016:
    • Tage­saus­flug zu Tullibar­dine, Stir­ling Cas­tle und Wal­lace Monument
    • Kinder­pro­gramm in Edin­burgh mit Cam­era Obscu­ra und Spielzeugmuseum
  • Tag 4, Do. 31.03.2016:
    • Stadtbesich­ti­gung in Edin­burgh in Gruppen
    • Whisky-Tast­ing mit Robert Graham
    • Aben­dessen im Michael’s Steak & Seafood
  • Tag 5, Fr. 01.04.2016:
    • Edin­burgh Cas­tle und Abreise zur Fähre
  • Tag 6, Sa. 02.04.2016:
    • Rück­reise von Amsterdam

Das Tagebuch

1. Tag (28.03.2016)

Am Oster­mon­tag hieß es früh auf­ste­hen. Die geplante Abfahrt musste pünk­tlich um 07.30 Uhr vom Gelände der Fir­ma Eber­le erfol­gen, um auch rechtzeit­ig in IJmuiden, in der Nähe von Ams­ter­dam, die Fähre zu erre­ichen. Auf der Hin­fahrt, wurde natür­lich der eine oder andere gute Tropfen genossen, denn Schot­t­land sollte schon im Bus begin­nen. Neben­bei bemerkt, der Bus war bis auf einen Platz rap­pelvoll, 40 Erwach­sene und 7 Kinder gin­gen gemein­sam auf die Reise. Alle zwei Stun­den legte unser Fahrer eine kleine Rast ein, gegen Mit­tag dann die große Rast, wo jed­er etwas Essen und Trinken kon­nte. Es gab guten Kuchen, selb­st­ge­back­enes Short­bread und an Getränken wie heißen Kaf­fee usw. man­gelte es auch nicht. Die anschließende Weit­er­fahrt ver­lief auch weit­er­hin ohne außer­plan­mäßi­gen Störun­gen, der Bus fuhr punk­t­ge­nau im Hafen von IJmuiden ein. Auf der Fähre bezo­gen dann alle ihre Kabi­nen während die Fähre schon aus dem Hafen aus­lief. So nach und nach legte die Wind­stärke mehr und mehr zu und der Wellen­gang wurde immer heftiger.

Bei dem Aben­dessen wur­den schon die ersten Auswirkun­gen der hefti­gen See beobachtet. Etliche Pas­sagiere hat­ten nichts oder kaum gegessen, viele saßen mit aufgelegtem Kopf am Tisch und in den Fluren saßen sehr viele mit ble­ichen Gesichtern. Am späten Abend wurde die See ruhiger, so dass auch über die Nacht und in den Mor­gen einem guten Schlaf nichts im Wege stand und dem zweit­en Tag gelassen ent­ge­gense­hen konnte.

2. Tag (29.03.2016)

Um 08.00 Uhr lautete die Parole Auf­ste­hen, denn das Früh­stück wartete. Gegen 10.00 Uhr lief die Fähre in New­cas­tle upon Tyne ein. Schon bei der Passkon­trolle kam das erste Gespräch auf Englisch zus­tande. Der Polizist der die Pässe kon­trol­lierte, sah das Vere­insl­o­go auf der Jacke, den Quaich. Ruck­zuck war man beim The­ma, wobei der Kon­trolleur eher ein Faible für Gin hat­te. Nach­dem das Fährgepäck im Bus ver­staut war, ging die Fahrt Rich­tung Edin­burgh los.

Der Boarder Piper begrüßt uns an der schottischen Grenze

Der Board­er Piper begrüßt uns an der schot­tis­chen Grenze

Bei Über­schre­it­en der Gren­ze von Eng­land zu Schot­t­land, macht­en wir für Fotos halt an einem Park­platz. Hier stand ein Piper, der die Touris­ten mit bekan­nten Dudel­sack­liedern empf­ing, wie z.B. High­land Cathe­dral. Ein­er kleinen Spende war er nicht abgeneigt. Schon im Vor­feld stand, Dank ein­er guten Pla­nung der Ver­ant­wortlichen im Vere­in, für jeden Tag aus­gewählte Aus­flugsziele auf der Liste.

Dryburgh Abbey

Dry­burgh Abbey

Bere­its bei der Anfahrt zum Hotel war geplant bei Dry­burgh Abbey und der ersten Des­til­lerie Glenk­inchie einen Stopp einzule­gen. Die Aufre­gung viel­er Reiseteil­nehmer war schon recht groß, als der Bus auf dem Hof ein­fuhr. Endlich das live erleben, was der ein oder andere bish­er nur aus Erzäh­lun­gen oder durch Bilder der Vere­in­skam­er­aden kan­nte. Nach der Führung durften wir dann an der Bar von sämtlichen offe­nen Malts zwei Drams auswählen, einige sind sog­ar in den Genuss eines drit­ten oder auch vierten Drams gekom­men. Neben­bei erfuhren wir das der Blend Dim­ple mit sehr hoher Wahrschein­lichkeit Glenk­inchie enthält, gehören doch bei­de Marken der ein und der­sel­ben Fam­i­lie. Im Anschluss fuhr unser Bus direkt nach Edin­burgh in das gebuchte Hotel Hol­i­day Inn Express am Picardy Place. Die let­zte Tat für diesen Tag, in Grup­pen zum Aben­dessen zu gehen und dann ins Bett, um sich für den drit­ten Tag fit zu schlafen.

3. Tag (30.03.2016)

Der dritte Tag gestal­tete sich zwei­gleisig. Für alle die sich zum Des­til­leriebe­such bei Tullibar­dine angemeldet hat­ten, fol­gte ein Tage­saus­flug mit mehreren Zwis­chen­sta­tio­nen. An die Kinder und Mamas, welche in Edin­burgh geblieben sind, wurde auch gedacht. Für sie wurde ein entsprechen­des Pro­gramm geplant, so dass auch sie einen kurzweili­gen Tag vor sich hat­ten. Vorge­se­hen war hier der Bum­mel durch Edin­burgh mit einem Besuch der Cam­era Obscu­ra. Wie die Tage­saus­flü­gler am Abend, beim gemein­samen Aben­dessen erfuhren, kam das bei den Kindern sehr gut an.

Camera Obscura und World of Illusions

Cam­era Obscu­ra und World of Illusions

Die optis­chen Täuschun­gen, die dort gezeigt wur­den, find­en auch bei Fil­men ihre Ver­wen­dung. Ein Beispiel hierzu. Wer die Herr der Ringe-Filme gese­hen hat, ken­nt die Szenen wo der Zauber­er Gan­dalf und der Hob­bit Fro­do gemein­sam im Bild sind. Der zu sehende Größe­nun­ter­schied zwis­chen bei­den Akteuren kommt daher, dass zwei Per­so­n­en tiefen­ver­set­zt ste­hen und die Köpfe im richti­gen Blick­winkel zu einan­der hal­ten. So entste­ht der Ein­druck, eine Per­son ist größer als die andere.

Das die Teil­nehmer des Tage­saus­fluges ungle­ich weniger Spaß hat­ten, dürfte jedem klar sein. Das erste Anfahrziel war Tullibar­dine. Auch diese Des­til­leriebesich­ti­gung wurde von unseren Plan­ern schon im Vor­feld gebucht, zusam­men mit dem Tast­ing­paket Whisky & Choco­late. Die Führung durch die Des­til­lerie war mit wesentlich mehr Lärm ver­bun­den, als bei Glenk­inchie, die Pro­duk­tion war in vollem Gange. Tullibar­dine gehört zu den Des­tillen, welche auch Bier pro­duziert. Wie zu erfahren gewe­sen ist, hat das Grün­dungs­jahr nichts mit Whisky zu tun, das war der Beginn der Bier­pro­duk­tion, Whisky kam später dazu. Bei den Mash­tuns (Mais­chbot­tichen) beka­men wir eine Zwis­chen­stufe der Whisky­her­stel­lung zum Trinken. Das ist nichts anderes als warmes Bier. Wenn das Gedächt­nis nicht trügt, hat­te es um die 8%. Durch eine ver­git­terte Tür im Ware­house kon­nte man jede Menge gelagerte Fäss­er sehen, teils mit Whisky gefüllt, teils auch die Wein­fäss­er die Tullibar­dine benutzt. Ein ganz beson­deres Fass ist auch ein­ge­lagert. Reserviert für Prinz William und Prinzessin Kate, welch­es ihnen zur Sil­ber­hochzeit über­re­icht wer­den soll. Eine weit­ere Neuigkeit, die Zwis­chen­durch bekan­nt wurde, Tullibar­dine bringt dem­nächst einen Vierzigjähri­gen heraus.

Dann ging es zum High­light über, das Tast­ing. Zu vier Malts (Sov­er­eign, 225, 228 und einen 25y) gab es jew­eils eine passende Pra­line, welche wirk­lich passend her­aus­ge­sucht waren. Nach Beendi­gung erhiel­ten wir einen Tum­bler als Geschenk und einige ließen es sich nicht nehmen, etwas im Shop zu kaufen. Im Anschluss wurde als zweite Wegsta­tion Stir­ling Cas­tle besucht. Die Bur­gan­lage war sehr beeindruckend.

Bevor wieder nach Edin­burgh zurück­ge­fahren wurde, war der let­zte Abstech­er Wal­lace Mon­u­ment. Alle die den Film Brave­heart gese­hen haben, ken­nen ein klein wenig die Geschichte von William Wal­lace. Die Details, welche der Volk­sheld über sich erge­hen lassen musste und die zu seinem Ableben führten, wer­den an dieser Stelle nicht aufge­führt. Wer den Weg zum Turm und den inneren Auf­stieg auf sich nimmt, wird mit ein­er fan­tastis­chen Aus­sicht belohnt. In ein­er Rich­tung sieht man jede Menge Ware­hous­es und auf ein­er anderen Seite Stir­ling Cas­tle. Nach dem Abstieg ging es wieder in den Bus, zur Rück­fahrt nach Edin­burgh, um mit den Zurück­ge­bliebe­nen zum Aben­dessen zu gehen.

4. Tag (31.03.2016)

Der vierte Tag ist gle­ichzeit­ig auch der let­zte gän­zlich zur Ver­fü­gung ste­hende Tag gewe­sen. Der Vor- und der Nach­mit­tag standen zur freien Ver­fü­gung eines jeden einzel­nen, die späte zweite Tageshälfte war wieder mit einem Pro­gramm durch­dacht wor­den, ein Tast­ing für die Inter­essierten bei Robert Gra­ham und das gemein­same Aben­dessen der Reiseg­ruppe im Michael’s Steak & Seafood. Dazu im weit­eren nähere Infor­ma­tio­nen. Eine befre­un­dete Fam­i­lie hörte, dass es im Kaufhaus Jenner’s im let­zten OG ein Café gäbe, wo es eine her­rliche Aus­sicht über Edin­burgh gäbe. Daher wurde das als erstes Ziel anges­teuert, um neben­bei noch einen anständi­gen Kaf­fee trinken zu kön­nen. Eine „gute“ Aus­sicht hat­te man, direkt auf die Glas­front eines benach­barten Gebäudes. Nichts desto trotz, die Kinder kon­nten sich wenig­stens in der dor­ti­gen Spiel­waren­abteilung umschauen und die Erwach­se­nen in ihren jew­eili­gen Lieblingsabteilungen.

Danach ging es in die Alt­stadt von Edin­burgh, auch um sich neben­bei zu ori­en­tieren, wo sich nach dem geplanten Nach­mit­tagspro­gram das Restau­rant zum gemein­samen Aben­dessen mit der Reiseg­ruppe befind­et. Wir sind die Bere­iche Vik­to­ria Street, Grass­mar­ket und Cow­gate abge­laufen. In diesem Bere­ich liegt auch die Bar oder Restau­rant The Ele­phant House. Hier soll Joanne K. Rowl­ing mit dem Best­seller Har­ry Pot­ter begonnen haben.

Greyfriars Bobby

Greyfri­ars Bobby

Ganz in der Nähe ist auch ein Fried­hof, auf dem sich ein sehr berühmtes Grab befind­et. Hier wurde ein Polizist beerdigt, an dessen Grab sein Hund 14 Jahre lang Wache hielt und nur für seine Mahlzeit­en die Ruh­estätte ver­ließ. Die Rede ist von Greyfri­ars Bob­by, einem Skye Ter­ri­er. Ein Denkmal, erschaf­fen von dem Bild­hauer Wil­iam Brodie im Jahr 1872, erin­nert daran und neben dem Fried­hof ist eben­falls das gle­ich­namige Restau­rant. Weit­er sind wir die Roy­al Mile abge­laufen, haben ver­schiedene Geschäfte angeschaut und wie soll es auch anders sein, in das ein oder andere Whisky­fachgeschäft musste eben­falls der Kopf reingesteckt werden.

Whiskytasting mit Stephen von Robert Graham

Whisky­tast­ing mit Stephen von Robert Graham

Die Zeit verg­ing wie im Flug, das erste Tage­spro­gramm kam näher, ein Tast­ing mit Stephen John­stone, dem Chef von Robert Gra­ham. Robert Gra­ham ist ein­er der ältesten Händler für Whisky und Zigar­ren in Schot­t­land, gegrün­det 1874. Bevor die Whiskyprobe los­ging, musste noch ein erstes Bier getrunk­en werde. Das Tast­ing wurde im The White Horse abge­hal­ten, eines der ältesten Pubs auf der Roy­al Mile. Die Durch­führung der bevorste­hen­den 5 Abfül­lun­gen wurde von Stephen und seinem Team sehr span­nend und vor allem spaßig gestaltet.

Uisge Source von Islay, den Highlands und der Speyside

Uis­ge Source von Islay, den High­lands und der Speyside

Gle­ich­falls ist uns ein Getränke­händler vorgestellt wor­den, der drei ver­schiedene Wass­er zur Ver­wen­dung bei Fassstarken Whiskys mit­ge­bracht hat­te. Defin­i­tiv kon­nten bei ein und dem­sel­ben Whisky Unter­schiede fest­gestellt wer­den. Alle 5 Whiskys, die wir verkostet haben, sind von Robert Gra­ham gewe­sen. Die Range hat­te einen Bun­na­hab­hain 25 y, einen Inver­gor­don 30y (Sin­gle Grain), einen Ben­rinnes 19y, einen Ben Nevis 18y und einen Impe­r­i­al 17y als Inhalt. Nach dem Tast­ing ging es rüber in die Jef­frey Street, in das Restau­rant Michael’s Steak & Seafood, hier wurde unser­er Reiseg­ruppe ein Dreigänge­menü serviert, jedoch bestand die Möglichkeit inner­halb jeden Ganges zwis­chen drei Gericht­en zu wählen. Nach dem Restau­rant gin­gen etliche zurück in Rich­tung Hotel. Dies war der let­zte Abend in Edin­burgh gewe­sen, von daher gin­gen einige Whiskyfre­unde in die Bow Bar in der Vik­to­ria Street, um sich mit ein oder zwei Drams von der Stadt zu verabschieden.

5. Tag (01.04.2016)

Der Tag der Rück­reise war gekom­men und das let­zte Früh­stück im Hotel ein­genom­men. Nun war es an der Zeit Abschied zu nehmen. Das let­zte Aus­flugsziel für diese Reise war die Haup­tat­trak­tion der Stadt Edin­burgh, Edin­burgh Cas­tle. Mit dem Bus ging es direkt bis zur Burg.

Die Gruppe vor Edinburgh Castle

Die Gruppe vor Edin­burgh Castle

Nach der Besich­ti­gung der Burg, gab es noch einen let­zten Kaf­fee im Burgcafé. Im dor­ti­gen Sou­venirgeschäft fand sich auch ein Whiskyverkauf und eine Vit­rine mit Rar­itäten. Nach Stir­ling Cas­tle war es die zweite Anlage, die die Besuch­er beein­druck­te. Erstaunlich, wie gut die Anla­gen im Ver­gle­ich zu hiesi­gen Bur­gen erhal­ten sind. Lei­der rief der Ter­min des Bor­d­ings in New­cas­tle, so dass die Rück­fahrt begonnen wurde. Durch das pünk­tliche Los­fahren und das gute Vorankom­men, wurde der Vorschlag des Bus­fahrers angenom­men, einen Abstech­er nach Sea­hous­es zu machen. Denn dort soll es vorher auch ein weit­eres gutes Foto­mo­tiv geben, Bam­burgh Cas­tle. Irgend­wann kon­nte man die Sil­hou­ette des Gebäudes durch die Frontscheibe unseres Reise­busses sehen. Das war nun das dritte Cas­tle, welch­es uns beein­druck­te. Lei­der blieb keine Zeit, diese Sehenswürdigkeit zu besichti­gen, die Fähre rief. Trotz eines Unfall­es auf der weit­eren Fahrt, erre­ichte der Bus pünk­tlich den Hafen und die Whiskyfre­unde kon­nten geplant eincheck­en. Posei­don hat­te ein Ein­se­hen und hat­te nicht noch ein­mal die Über­fahrt mit starkem Wellen­gang geseg­net, so kon­nte jed­er vernün­ftig zu Aben­dessen und einen let­zten Trink an der Bor­d­bar ein­nehmen. Der Dutyfreeshop an Bord wurde auch noch ein­mal beehrt.

6. Tag (02.04.2016)

Nach einem aus­giebi­gen Früh­stück und der Räu­mung der Kabine, wartete man vor der Rezep­tion auf das Ver­lassen der Fähre im Hafen von IJmuiden. Der Durch­gang durch die Kon­trolle ging etwas schneller, als auf der Hin­reise und nach dem Ver­stauen des Gepäck­es, welch­es für die Über­nach­tung auf der Fähre notwendig gewe­sen ist, kon­nte der Bus­fahrer seine Rück­fahrt begin­nen. Sofort herrschen alte Gewohn­heit­en vor, der gute alte Rechtsverkehr. Mit mehreren Hal­tepausen und ohne beson­dere Zwis­chen­fälle kon­nte die Heim­reise nach Hochdorf-Assen­heim (Rhein­land-Pfalz) been­det werden.

Slàinte mhath!